Montag, 4. Mai 2015

Pflastersteine legen - Teil 1

Heuer im Frühjahr haben wir mit den Vorbereitungen für's Pflastern begonnen. Da wir beim Trockenlegen des Kellers den alten betonierten Weg entsorgten, liefen wir seitdem über den Rasen zur Haustüre. Eine dauerhafte Lösung sollte das nicht sein, da man sich so relativ viel Schmutz ins Haus trägt. Das Design und die Auswahl der Steine hat natürlich meine Frau bestimmt, ich hab für so was keine Ader ...
In dieser Form sollte das Pflaster gelegt werden:










Der hintere Bereich soll (wo das Auto steht) soll auch mit schwerem Gerät befahrbar sein (Autowaschplatz) und hat dadurch massivere Steine zur Folge. Der Rest ist nur begehbar. Ebenfalls soll im Bereich der Terrasse ein Duschplatz errichtet werden. Damit's nicht ganz so einfach wird, hat die Planerin noch zwei Viertelkreise und Stufen eingearbeitet, da das Niveau der Garage ist um 30cm tiefer als das der Eingangstüre. Insgesamt werden ca. 95m² mit gepflastert.

Meine Empfehlung:



Der Aufbau

Für diesen Schichtaufbau habe ich mich entschieden (von oben nach unten):

5 oder 8cm Pflasterstein
3 - 4cm Kies
4 - 5cm Recyclingmaterial
33 - 36cm Frostschutzschotter

Es muss somit etwa 50cm ausgebaggert werden.
Als Recyclingmaterial wird gebrochener Asphalt bezeichnet, was hier als wasserundurchlässige Schicht dient.
Der Frostschutzschotter ist ein normaler Schotter mit höherem Lehm-Anteil und dadurch günstiger. Hier könnte man auch einen normaler Schotter, wie man ihm zum betonieren verwendet, nehmen.
Beim rein begehbaren Bereich würde es auch ausreichen nicht so tief auszugraben und die Höhe der Frostschutzschicht etwas zu reduzieren. 40cm Ausbaggern bzw. 23-26cm Frostschutzschotter sind noch immer mehr als ausreichend.

Ausbaggern & Kanal verlegn

Die ursprüngliche Idee unter dem Duschplatz eine Art Sickerschacht zu bauen haben wir verworfen als der Bagger das Kanalrohr der Regenrinne beleidigt hat. Somit bekommt der Duschplatz einen Kanalanschluss.





Wie auf dem rechten Bild ersichtlich habe ich gleich für zukünftige Bauvorhaben (Pool?) einen Kanalanschluss außerhalb des Pflasters verlegt. Beim Kanal sollte ein Gefälle von 1-2cm pro Meter eingehalten werden.

Einbringen der 1. Schicht

Nun kann begonnen werden das Ausgegrabene wieder aufzufüllen. Schon irgendwie eigenartig...man baggert's aus, damit man's kurz darauf wieder auffüllen kann... :-)













Der Frostschutz sollte in mehreren Schichten aufgetragen und zwischendurch immer wieder verdichtet werden. Ich habe den befahrbaren Bereich alle 10cm und den begehbaren Bereich alle 15cm verdichtet.
Zur Info: Ein Kanalrohr ist erst wenn es ca. 20cm eingegraben und verdichtet ist, mit dem Traktor befahrbar. Beachtet man das nicht, darf man so wie ich, das Rohr ein zweites Mal reparieren.

Verdichten

Zum verdichten sollte man bei dieser Fläche eine große Rüttelplatte (500-600kg) oder so wie ich eine Walze mit etwa 1000kg verwenden.

Ein Mann und sein Spielzeug...


Wasser- und Stromleitungen

Sollen Strom oder Wasserleitungen verlegt werden, können diese Im Frostschutz eingegraben werden. Vorsicht bei Wasserleitungen: Diese sind nicht Frostsicher verlegt, dazu müssten diese in einer Tiefe von mindestens 80cm verlegt werden.











Randeinfassung

Bevor nun die Randsteine einbetoniert werden können, sollte das genaue Niveau und Gefälle (vom Haus weg) festgelegt werden. Das Gefälle sollte etwa 2cm pro Meter, also 2%, betragen. Am besten eignet sich dazu ein Nivelliergerät. Da diese Geräte nicht all zu teuer sind, haben wir uns in der Familie eines geleistet. Ein bekannter Straßenmeister hat mir zu einem Nedo mit 32-facher Vergrößerung geraten. Kosten: ca. 230€.














Bei dem befahrbaren Bereich war das feststellen des nötigen Gefälles sehr leicht. Die Garage und der Schacht in der ehemaligen Wiese gaben dies vor.

Als nächsten Schritt werden, dem ausgemessen Gefälle entsprechend, Raseneinfassungssteine, um den zukünftigen Autowaschplatz, einbetoniert. Dies verhindert, dass die Pflastersteine später beim befahren nicht aus ihrem Verbund ausbrechen können (zB. bei Lenkbewegung am Stand).
Hierzu wird einfach eine Maurerschnur entlang der zukünftigen Raseneinfassungssteine gespannt, nach der dann die Steine in den Beton gesetzt werden können. Diese sollten mindestens 10cm tief im Beton sitzen, was bei 25cm hohen Steinen kein Problem sein sollte.














Die Betonmischung sollte nicht zu feucht sein, da diese sofort wegfließen würde. Die Maurer sprechen auch von "erdfeucht", was durchaus treffend ist.


- Ende Teil 1 -


3 Kommentare:

  1. Hammer! Sau gute Anleitung, habe ich auf Facebook geteilt.

    Gruß der Mener

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  2. Danke für diese Anleitung, vor allem mit den vielen Bildern zu den Arbeitsgängen.Leider etwa spät, um das dises Jahr noch für mich umzusetzen. Aber auf solche Idee komme ich meistens immer zu den unmöglichsten Momenten.Das einzige Problem für mich bleibt, wie ich so eine riesige Walze meinen kleinen Gartenweg hochbekommen soll, den wollte ich nämlich nicht pflastern.

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